Wie schreibe ich einen Brief: Bauplan Brief
Der Teufel steckt beim Briefeschreiben im Detail. Gerade in Werbebriefen sind es oft Kleinigkeiten, die einen Texter ins Grübeln bringen. Was leistet die Betreffzeile? Kann man Bilder einfügen oder lieber nicht? Wir haben hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema „Wie schreibe ich einen Brief?“ für Sie zusammen getragen.
Was soll beim Brief in die Betreffzeile?
„So werden Sie zum Profi-Texter…“: Machen Sie aus Ihrer Headline eine Botschaft und übernehmen Sie die Führung gleich zu Beginn.
Formulieren Sie außerdem möglichst früh einen Vorteil, damit sich im Kopf des Lesers eine klare Vorstellung über künftige Verbesserungen durch Ihr Angebot entwickelt.
Verwenden Sie dabei bekannte Wörter – Unbekanntes stiftet nur Verwirrung und Ablehnung.
An welcher Stelle kann ich im Brief Bilder einfügen?
Das Auge scannt zunächst von links oben nach rechts unten – und wir lesen von links nach rechts. Also setzen Sie Bilder in das obere Drittel und/oder bevorzugt auf die linke Seite. Sie halten den Blick am Anfang der Blick- und Leselinie fest. Hier gibt’S weitere Tipps zur Konzeption …
Bilder am rechten, unteren Rand, dem „Ausgang“ sind nur einsetzbar, wenn sie starke Vorteile zeigen.
Wichtig ist vor allem: ein Brief ist kein Prospekt! Verwenden Sie daher nicht zu viele Bilder – denn sonst geht das Signal „Ich bin eine persönliche Botschaft“ verloren.
Wie ist die optimale Länge für einen Brief?
Einseitige Briefe sind leichter zu texten als mehrseitige. Und auch der Leser hat den Eindruck: „Dieser Text lässt sich schneller lesen und ist einfach auszuwerten“. Allerdings nur, wenn Struktur und Schriftgröße in sich stimmig wirken. Zwängen Sie also Ihren Text nicht mit Gewalt auf eine Seite. Das löst eher Lese-Widerstand als Leselust aus.
Haben Sie viel zu sagen, sollten auch Dramaturgie und Führung stimmen! Mit Führungsfloskeln nehmen Sie den Leser von Seite 1 auf Seite 2. Ein „Bitte wenden“, „weiter geht’s auf Seite 2“ oder „auf
der nächsten Seite sparen Sie bares Geld!“ aktiviert den Leser und fordert zur Reaktion auf.
Führen Sie durch die Satzkonstruktion und trennen Sie am Ende der ersten Seite mitten im Absatz, im Satz und manchmal auch im Wort. Zum Beispiel:
Letzter Satz Seite 1:
…hatten wir einen wunderschönen Ski-
Erster Satz 2:
-urlaub in der Schweiz…
Wie hebe ich im Brief Wichtiges hervor?
Mit Fettdruck und Unterstreichung haben Sie zwei Möglichkeiten, Besonderes im Text zu betonen. Schlüsselbegriffe werden auf diese Weise besonders gekennzeichnet. Heute außerdem wichtig: mit unterstrichenen Wörtern verbinden wir oft bereits die Bedeutung „Hyperlink“: „Im www. geht’s weiter“.
Weniger ist mehr: Der Effekt der Hervorhebung besteht nur dann, wenn Sie sparsam betonen. Schließlich soll ja auf einen besonderen Vorteil aufmerksam gemacht werden.
Beschränken Sie sich auf e i n e Art und mischen nicht fett, kursiv, Farbe und Unterstreichung. Das verunsichert den Leser nur!
Welche Aufzählungszeichen kann ich in meinem Brief verwenden?
Grundsätzlich gilt das Gleiche wie für Hervorhebungen: Sparsam umgehen mit Aufzählungszeichen: Der Brief verliert seine ursprüngliche Form, wenn Sie Zeile für Zeile Aufzählungszeichen setzen. Ihr Brief soll keine Auflistung von Produktdaten sein!
• Als Blickfang sind sie allerdings eine gute Methode, auf Vorteile hinzuweisen. Und sie unterstützen eine klare Textstruktur.
• Vorsicht bei der Auswahl der Zeichen: Vermeiden Sie große Grafiken, denn sie haben die Wirkung von Bildern und ziehen das Auge vom Text ab.
• Verwenden Sie am besten Gliederungszeichen, die sich ohnehin aus dem Satzspiegel ergeben wie • Punkte oder – Spiegelstriche.
Wie lang ist ein Absatz im Brief?
• Als Faustregel gilt: Der erste Absatz ist der kürzeste! Ihr Brief soll nicht zu kopflastig wirken.
• Für den Textverlauf gilt: Nur e i n Thema pro Absatz und e i n e Information pro Satz. Der Leser soll nicht mit Information überfrachtet werden.
• Je kürzer ein Absatz, umso deutlicher die Botschaft: „Ich bin schnell und leicht auszuwerten“ – also nicht länger als 3 bis 5 Zeilen.
Wie soll die Unterschrift in einem Werbebrief aussehen?
Der von Hand per Füllfederhalter unterschriebene Brief ist noch immer das Leitbild, auch für werbliche Briefe: Die eigenhändige Unterschrift in blauer Tinte/Farbe signalisiert die hohe Wertigkeit und Bedeutung Ihres Briefinhalts und rundet die Grußformel ab. Sie setzt sich außerdem durch die Farbe klar vom gedruckten Inhalt ab.
• Bei Serienbriefen ist die gescannte Unterschrift in Schwarz üblich – besser noch in Blau.
• Die Unterschrift enthält immer Vor- und Nachnamen und zwar gut lesbar!
Wann mache ich im Brief ein PS ?
Wer Werbepost öffnet, überfliegt zunächst Überschriften und Hervorhebungen. Der Lesevorgang beginnt oft mit dem kürzesten Absatz: dem PS. Eine weitere Chance, den Leser zu motivieren und einen Vorteil zu platzieren.