How to: Nicht entmutigen lassen

 
 
Huhu! Ich bin Becky – zertifizierte Werbetexterin, glückliche Ehefrau, verliebte Hundemädchen-Mama und schwerst kuchenabhängig.
 
Die Frage, warum mein Blog auf der Seite des Texterclubs „Text & Cake“ heißt, sollte damit also direkt geklärt sein.
 
Ja, ich bin süchtig – nach Texten, die den Leser:innen das Angebot so schmackhaft machen wie einen Schokomuffin. Und danach, genau diesen zu verdrücken.
 
Ab sofort geht es hier regelmäßig um die süße und manchmal chaotische Welt des Werbetextens. Es wird eine bunte Mischung aus persönlichen Geschichten, praktischen Tipps und dem einen oder anderen zuckersüßen Rezept für unwiderstehliche Texte und den Social-Media-Dschungel.
 
Also: Schnapp dir ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee (falls nur eins von beiden, lass dich von meiner Reihenfolge inspirieren, die Prioritäten sinnvoll zu setzen) und tauche ein in die Welt des Werbetextens.
 
 

Heute geht es um:
Die Schattenseiten des Texter-Daseins – und warum ein fehlendes Dankeschön oft das größte Kompliment ist

 
Du ziehst ein perfekt gebackenes Meisterwerk aus dem Ofen, das die Küche mit dem Duft von Vanille oder Schokolade erfüllt. Du stellst es stolz auf den Tisch, erwartest bewundernde Blicke und hörst … nichts. Kein „Wow, wie hast du das gemacht?“, kein „Das ist der geilste Kuchen ever!“. Stattdessen greift jeder ganz selbstverständlich zu und genießt. Kein Wort der Anerkennung.
 
Genau so fühlt es sich manchmal an, Texter zu sein. Du schreibst Texte, die auf den Punkt sitzen. Texte, die den Nerv der Zielgruppe treffen. Texte, die exakt das sagen, was der Kunde wollte. Und was passiert? Sie werden veröffentlicht. Einfach so. Ohne Feedback. Ohne Dankeschön.
 
Um diese undankbaren Momente geht es heute – und darum, dass du dich davon bitte nicht entmutigen lässt. Im Gegenteil.

 
 

Wenn Texte wie Kuchen einfach verputzt werden

 
Du schreibst. Dein Kunde ist hellauf begeistert. Während des Projekts überschüttet er dich mit Lob:
 
🍰 „Das ist genau unser Ton! Mega!“
🍰 „Ich bin total begeistert – besser geht’s nicht!“
 
Und dann? Stille.
 
Der Text wird veröffentlicht, geht online. Du bekommst den Link nicht einmal zugeschickt. Keine Erwähnung, kein Feedback, kein „Danke für die tolle Zusammenarbeit!“.
 
Frustrierend, oder? Da fühlt man sich wie der Bäcker, dessen Kuchen stolz auf der Party präsentiert wird – aber niemand erwähnt, wer ihn gemacht hat. Stattdessen heißt es dann: „Ach, der stand halt schon da.“
 
Aber weißt du was? Das ist eigentlich das größte Kompliment, das du bekommen kannst.

 
 

Warum eine fehlende Nennung trotzdem ein Kompliment ist

 
Natürlich ist es ärgerlich, wenn du trotz vorheriger Absprache oder sogar schriftlicher Vereinbarung nicht als Ersteller der Texte genannt wirst. Du hast schließlich dein ganzes Herzblut in diesen Text gesteckt. Aber manchmal sind Kunden einfach im Stress, vergessen es oder denken nicht daran, wie wichtig dieser Credit für dich ist.
 
Doch mal ehrlich: Wäre der Text nicht großartig, würde der Kunde wohl kaum riskieren, ihn einfach so unter seinem Namen zu veröffentlichen.
 
Das zeigt: Deine Arbeit ist so hochwertig, dass sie nahtlos ins Markenbild passt. Und genau das ist doch eigentlich das Ziel, oder?
 
Trotzdem – und jetzt kommt der wichtige Punkt – hake nach! Denn gerade, wenn im Vorfeld eine schriftliche Vereinbarung getroffen wurde, darf der Kunde die Nennung verschwitzen, aber hat sie nach deiner Erinnerung trotzdem nachzuholen.

 
 

Kein Feedback ist oft das beste Feedback

 
Stell dir vor, jemand beißt in deinen selbstgebackenen Kuchen und isst genüsslich weiter – ohne ein Wort zu sagen. Warum? Weil er für ihn einfach perfekt ist. Kein Wort darüber, dass der Boden vielleicht einen Hauch zu trocken oder die Glasur einen Tick zu süß ist. Einfach nur stilles Genießen.
 
Exakt so läuft es mit deinen Texten. Wenn der Kunde keine Änderungswünsche hat und den Text direkt veröffentlicht, dann bedeutet das: Alles sitzt. Deine Worte sind auf den Punkt. Mission erfüllt.
 
Außerdem: Hätte etwas nicht gepasst, wärst du der Erste, der es zu hören bekommt. Aber wenn alles stimmt? Dann geht es einfach online. Fertig.

 
 

Das leidige Thema Rezension

 
Okay, ich gebe es ja zu: Dieses fehlende Dankeschön nervt trotzdem. Vor allem, wenn du weißt, dass der Kunde während des Projekts voller Lob war – und danach? Funkstille. Besonders bitter, wenn du um eine Rezension bittest und … nichts kommt.
 
🍰 „Ich schreibe dir super gern eine Bewertung!“
🍰 „Mach ich die Tage!“
 
Und „die Tage“ vergehen. Wochen. Monate. Ja, die Bewertung bleibt einfach aus.
 
Das fühlt sich an, als hättest du einen Kuchen für eine Party gebacken. Alle schwärmen, aber keiner fragt nach dem Rezept.
 
Ich kann dir nur ans Herz legen: Bleib dran! Eine freundliche Erinnerung schadet nicht. Viele Kunden sind schlichtweg im Stress. Nicht undankbar, sondern vergesslich. Also trau dich, nachzuhaken.

 
 

Charmant nachhaken: für Credits und Rezensionen

 
Egal, ob es um eine fehlende Nennung oder um eine versprochene Rezension geht – viele Texter zögern, den Kunden nochmals zu kontaktieren. Schließlich will man ja nicht aufdringlich wirken. Ganz ehrlich: Einmal freundlich zu erinnern ist nicht aufdringlich – es ist vollkommen okay!
 
Hier ein paar Formulierungen, die nicht drängen und oft den gewünschten Effekt bringen:
 
Bei Rezensionen:
 
🧁 „Ich freue mich sehr, dass dir die Zusammenarbeit gefallen hat. Vielleicht hast du ja jetzt ein paar Minuten, um mir eine kurze Bewertung zu hinterlassen?“
 
🧁 „Eine Rezension wäre für mich noch das Sahnehäubchen auf unserer Zusammenarbeit.“
 
🧁 „Bewertungen sind für Texter wie Streusel auf dem Kuchen – ohne fehlt einfach was. Ich freue mich also auf dein Feedback!“
 
Bei Credits:
 
🧁 „Ich freue mich so sehr, dass dir der Text gefallen hat. Denkst du bitte noch an die Nennung als Texter? Das wäre wichtig für mein Portfolio.“
 
🧁 „Großartig, dass der Text schon veröffentlicht wurde – und dass alles gepasst hat. Wir hatten ja in unserer Vereinbarung festgehalten, dass ich als Texter genannt werde. Holst du die Erwähnung deshalb bitte noch nach?“
 
🧁 „Unser Deal sah eine Nennung vor – vielleicht ist das beim Veröffentlichen untergegangen?“

 
 

Und wenn trotzdem nichts kommt?

 
Bei Rezensionen:

Nicht jeder hat das Bedürfnis, Lob öffentlich zu teilen – wenngleich das nach meinem Geschmack dann einfach gern ganz offen kommuniziert werden darf, anstatt zu ghosten. Aber manchmal ist es einfach so: Dein Text war so gut, dass er für sich spricht. Punkt.

Und das ist doch die Intention, oder? Du willst Texte schreiben, die wirken – nicht Texte, bei denen du jedes Mal danebenstehen und erklären musst, wie gut sie sind.

Also: Mach dich nicht kleiner, als du bist. Dein Kuchen (äh, Text) wurde gegessen, genossen und für fabelhaft befunden. Auch wenn niemand „Danke“ gesagt hat.

Bei Credits:

Wenn die vereinbarte Nennung deines Namens plötzlich unter den Tisch fällt, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Erinnere noch einmal in einem nachdrücklicheren Ton.

2. Atme tief durch. Und dann hake es für dich ab. Das fühlt sich bitter an. Wie ein Kuchen ohne Zucker. Aber manche Dinge lassen sich nicht ändern. Statt dich zu ärgern, steck deine Energie lieber in neue Projekte, die dich weiterbringen. Schließlich willst du doch Kuchen backen und nicht alten Krümeln hinterherlaufen. Und dann nutze das Erlebnis als Lernchance: Kläre zukünftige Absprachen noch klarer und entscheide bewusst, mit wem du zusammenarbeitest. Denn manchmal zeigt sich eben erst nach dem ersten Bissen, ob die Zusammenarbeit wirklich schmeckt.

 
 

5 süße Tipps für den Umgang mit undankbaren Momenten


 
 
1. Erkenne den Wert deines Textes:
kein Änderungsbedarf = alles richtig gemacht!
 
2. Freue dich über stille Komplimente:
veröffentlicht = perfekt!
 
3. Erinnere charmant an Absprachen:
Ob fehlende Nennung oder ausbleibende Rezension – nachzufragen ist okay!
 
4. Bleib professionell:
Nicht jede Zusammenarbeit endet mit Applaus.
 
5. Feiere deine Erfolge:
Du weißt, was du geleistet hast. Und das zählt.

 
 

 
 

Ein süßer Abschluss

 
Ja, Texter zu sein ist manchmal ein undankbarer Job – aber eben auch einer, der unglaublich viel Freude bereitet. Denn wenn deine Worte einfach so übernommen und veröffentlicht werden, ohne eine einzige Änderung, dann hast du alles richtig gemacht. Das ist kein Grund zum Ärgern, sondern ein stilles Kompliment.
 
Also, lass dich nicht entmutigen, wenn das Dankeschön oder die versprochene Nennung ausbleibt. Deine Texte wirken auch ohne Applaus – genau wie ein Kuchen, der auch ohne Kerze schmeckt. Und wenn du dir mehr Wertschätzung wünschst, frag ruhig charmant nach. Du hast es dir verdient!
 
Bleib dran und vergiss nie: Die besten Texte sind wie der perfekte Kuchen – sie machen glücklich, auch wenn keiner laut „Danke!“ sagt. Das ist mit vollem Mund aber zugegeben auch schwierig.

 
 
Süße Grüße und frohes Texten

 

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Über die Autorin

 

Becky Parsa
Die SCHREIBSCHNEIDEREI®

Zertifizierte Werbetexterin
Zertifizierte Konzeptions-Texterin
Ausgebildete PR-Texterin
Buch-Autorin
Website: dieschreibschneiderei.de
Instagram: @dieschreibschneiderei
 

 

Nachbemerkung
 
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Blogartikel die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.



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