Unwörter in der Kommunikation
Unwörter in der Kommunikation sieht man immer wieder. Gerade in geschäftlichen Briefen tummeln sich Worthülsen, Floskeln, Füllwörter. Alles Unwörter, die Texte aufblähen, aber eigentlich gar nichts sagen. Zumindest in den meisten Fällen. Welche Wörter das genau sind, lesen Sie hier …
Unwörter in der Kommunikation: Worthülsen
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Qualität
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Unwörter in der Kommunikation: Füllwörter
etwa
mal
also
echt
so
ja
eigentlich
nunmehr
immerhin
Na, denn, ja, so, doch, nun: In der Sprachwissenschaft spricht man hier von Modal- und Abtönungspartikeln. Sie werden gerne eingesetzt, um Aussagen abzuschwächen (halt), um Sätze aufzubauschen (wohl, wieder, doch) oder einen ironischen Touch einzufügen (etwa). Um eine Prise Freundlichkeit, Höflichkeit, Ungeduld, Unsicherheit, Mitgefühl oder Misstrauen hinzuzufügen. Doch sie blähen Texte schnell auf – und die Textaussage verliert sich darin. Deshalb sind Füllwörter oft auch einfach überflüssige Zeitdiebe.
Unwörter in der Kommunikation: Floskeln
Ich will mal so sagen …
An und für sich …
Lassen Sie mich kurz …
Ich will mich nicht wiederholen, aber …
Seien wir mal ehrlich …
Und ich sage es noch mal …
Wie ich schon gesagt habe …
Ich brauche Ihnen das nicht zu sagen …
Ähnlich, aber nicht dasselbe sind Floskeln. Sie enthalten manch überflüssige Formulierung. Deshalb sollten sie gegen klare Ausdrücke ausgetauscht werden. „Floskelei“ taucht oft im Korrespondenzstil auf und existiert so nur auf dem Papier. Wenn wir sprechen, wird aus unter Zuhilfenahme „mit“, oder statt wir stellen Ihnen anheim sagen wir kurz und prägnant „wir schlagen Ihnen vor“.
Im Verkaufstext gilt also: Raus mit den sogenannten Papierwörtern, klare Sprache rein! Dann hat auch „als Erstunterzeichner teile ich Ihnen mit“ hier nichts mehr zu suchen. Daraus wird ganz einfach „ich schreibe Ihnen, weil … “.
Auch floskelhafte Fragen oder Scheinfragen schieben die Aussage im Text nach hinten. Sie verzögern. Und geben dem Gegenüber die Möglichkeit, mit „nein“ zu antworten. Folge: Ende des schriftlichen
Verkaufsgesprächs. Aus Darf ich noch kurz anfügen, dass…? wird „Bitte beachten Sie, dass … “. Anstatt Darf ich eine Zwischenbemerkung machen? schreiben wir: „Auch noch wichtig: … “.
Noch mehr Korrespondenzstil gibt’s in der folgenden Übersicht:
Sperrig! | Besser ... |
---|---|
Bezugnehmend auf unser Telefonat | Vielen Dank für das freundliche Telefonat |
Wir beziehen uns auf Ihr Schreiben vom | Nennen Sie kein Datum, sondern geben Sie ein Stichwort zum Thema: Vielen Dank für Ihre Unterlagen. |
Senden wir Ihnen | Sie erhalten |
Beiliegend übersenden wir | In der Anlage |
Wir hoffen, dass Sie von dem Angebot überzeugt sind. | Überzeugt Sie unser Angebot? |
Damit einhergebracht | Streichen Sie „einhergebracht“ oder formulieren Sie ganz um. Oft können Sie auch alles weglassen, ohne dass es den Sinn verändert. |
Hiermit laden wir Sie ein | Wir laden Sie ein |
Ihre Anmeldung erwarten wir | Bitte melden Sie sich an |
Haben wir Ihnen ebenso beigefügt | In der Anlage finden Sie |
Anbei übersenden wir Ihnen | Sie erhalten |
Wir würden uns sehr freuen | Wir freuen uns |
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. | Bei Fragen erreichen Sie uns |
Gemäß Ihrem Schreiben | Wir haben Ihre Anfrage erhalten. Vielen Dank! |
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