How to: (Erste) Kundenaufträge meistern
Huhu! Ich bin Becky – zertifizierte Werbetexterin, glückliche Ehefrau, verliebte Hundemädchen-Mama und schwerst kuchenabhängig.
Die Frage, warum mein Blog auf der Seite des Texterclubs „Text & Cake“ heißt, sollte damit also direkt geklärt sein.
Ja, ich bin süchtig – nach Texten, die den Leser:innen das Angebot so schmackhaft machen wie einen Schokomuffin. Und danach, genau diesen zu verdrücken.
Ab sofort geht es hier regelmäßig um die süße und manchmal chaotische Welt des Werbetextens. Es wird eine bunte Mischung aus persönlichen Geschichten, praktischen Tipps und dem einen oder anderen zuckersüßen Rezept für unwiderstehliche Texte und den Social-Media-Dschungel.
Also: Schnapp dir ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee (falls nur eins von beiden, lass dich von meiner Reihenfolge inspirieren, die Prioritäten sinnvoll zu setzen) und tauche ein in die Welt des Werbetextens.
Heute geht es um:
Das Meistern von Kundenaufträgen. Und den besonders hohen Druck.
Oh, ja … der erste Job ist der aufregendste – und auch der nervenaufreibendste. Weil alles neu und ungewiss ist. Du stehst vor einer unbekannten Herausforderung und möchtest natürlich beweisen, dass du den Anforderungen gewachsen bist.
Außerdem weißt du noch überhaupt nicht, was dich erwartet. Weder, was die Vorstellungen und Erwartungen deines Kunden, noch was deine eigenen Fähigkeiten in der Praxis betrifft. Der Druck, gleich beim ersten Mal zu liefern, ist besonders groß. Jeder Fehler zählt gefühlt doppelt.
Bei mir begann alles mit Texten für die Website einer Ernährungsberaterin. Und gleich vorweg: Ich habe den Job so gut gemacht, dass unsere gemeinsame Reise anschließend mit Instagram-Content weiterging. Aus meiner ersten „Einmal-Kundin“ wurde auch gleich meine erste „Dauer-Kundin“.
Klingt zu schön, um wahr zu sein? Noch besser: Es ist gar nicht schwer, genau das mit deinen Texten zu erreichen.
Vom Muffin-Niveau zur dreistöckigen Hochzeitstorte!
Ehrlich gesagt hätte ich bis Anfang 2020 nicht gedacht, dass ich irgendwann als Texterin arbeiten würde. Und schon gar nicht selbstständig. Ich bin Steinbock. Mein Sicherheitsbedürfnis ist in etwa so ausgeprägt wie mein Drang, bei einem Kuchenrezept jede Zutat auf das Gramm exakt abzuwiegen. Bei der Vorstellung, dass ich mich je selbstständig mache, habe ich mich schon unter der Brücke schlafen sehen. Und hungrig. Nie wieder Kuchen.
Schreiben ist für mich – Überraschung – wie das Backen eines Kuchens: Es hat mir schon immer Spaß gemacht und ich hatte alle Zutaten. Aber die Kunst liegt eben darin, sie richtig zu kombinieren. Der Schritt von „Ich liebe es zu schreiben!“ hin zu „Ich texte professionell!“ war deshalb wie die Steigerung des Backniveaus von Muffins zu einer dreistöckigen Hochzeitstorte.
Meine erste Kundin war so eine dreistöckige Hochzeitstorte: eine Ernährungsberaterin, die dringend eine Website brauchte. Und die nicht nur wahnsinnig anspruchsvoll, sondern gleichzeitig auch ziemlich unentschlossen war.
Erwartungen vs. Realität!
Stell dir vor, dein Kunde möchte einen simplen Rührkuchen. Und nachdem du ihn voller Ehrgeiz und mit jeder Menge Herzblut gebacken hast, sagt dir dein Kunde plötzlich, dass er gern auch noch ein paar Schichten Creme im Kuchen hätte. Und dass obendrauf außerdem ein paar Marzipanblümchen ganz hübsch wären.
Das ist ernüchternd. Und ein unnötiger zusätzlicher Mehraufwand.
Deshalb mein Tipp:
Kläre die Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen schon beim ersten Kennenlernen genau ab. Noch, bevor du dein Angebot formulierst.
Denn das Angebot ist die Grundlage für eure Zusammenarbeit. Der Kunde bekommt, was er beim Annehmen des Angebots bestätigt hat. Möchte er später noch etwas darüber hinaus, bekommt er das selbstverständlich ebenfalls – nur eben on top zu dem, was vereinbart war.
Missverständnisse – und wie es gar nicht erst dazu kommt!
Jung, modern und frisch. Provokant, aber charmant. Oder eher konservativ und förmlich – der Schreibstil, die Tonalität und die Form der Ansprache sind ganz klar davon abhängig, wen die Texte ansprechen und abholen sollen.
Damit es dabei gar nicht erst zu Missverständnissen kommt, ist es wichtig, auch hierüber schon direkt zu Beginn mit deinem Kunden zu sprechen.
Mein Tipp:
Hab keine Angst vor Missverständnissen! Und selbst, wenn es mal zu einem kommt: Sie gehören zum Prozess dazu. Frag am besten einmal mehr nach, bevor du am Ende wie bei einem verbrannten Kuchen alles noch einmal von vorne machen musst.
Jeder Auftrag ist wie ein Kuchen!
Jede Herausforderung ist eine Lektion, jede Aufgabe eine Möglichkeit zu wachsen.
So wie jede Kuchenkreation eine eigene Herausforderung birgt, ist auch jedes Textprojekt anders. Aber eins bleibt immer gleich: Du wirst mit jedem Auftrag besser, lernst neue Techniken und entwickelst deinen eigenen Stil.
Gerade meine allerersten Erfahrungen haben mich zu der Texterin gemacht, die ich heute bin. Und inzwischen bin ich ein bisschen wie ein Bäcker, der das Rezept im Schlaf kennt.
Wenn du am Anfang deiner Texter-Karriere stehst, sei dir bewusst: Fehler sind die verbrannten Ecken des Kuchens: Schneide sie weg – es bleibt trotzdem ein leckeres Stück übrig. Oder hau einfach ordentlich Schokolade darüber. #profitipp
Jedes „Learning by Doing“ bringt dich deinem perfekten Kuchen – einem Text, den dein Kunde lieben wird – ein Stück näher.

3 Tipps
für angehende Texter
1. So finden Kunden zu dir!
So wie ein neuer Kuchen-Trend auf Social Media viral geht und sprichwörtlich in aller Munde ist, so funktioniert das auch beim Texten. Viele meiner Aufträge kommen über Instagram. Oder über Empfehlungen. Netzwerken ist deshalb das Zauberwort – und Instagram ist die digitale Party, auf der du dich zeigen solltest!
2. So managest du Erwartungen!
Noch einmal zur Wiederholung: Kläre Ziele, Vorstellungen und Wünsche ab, bevor du loslegst. Oft wissen Kunden vorher noch gar nicht genau, was sie überhaupt wollen. Je intensiver ihr euch aber austauscht, desto klarer werden die Vorstellungen – und desto besser wird das Ergebnis.
3. So lernst du dazu!
Kritik ist wie das Verkosten des Teigs vor dem Backen. Es kann sein, dass es nicht so geil ist. Aber es zeigt dir, was noch fehlt. Nimm Feedback nicht persönlich. Sieh es als Chance, den perfekten „Text-Kuchen“ zu kreieren.
Und wenn der Text trotzdem mal nicht so will, wie du es möchtest – dann hilft nur noch Schokolade.
Rezept für Textkrisen:
Brownies mit Walnüssen
Diese Brownies sind die ultimative Belohnung nach einem nervenaufreibenden Arbeitstag.
Zutaten:
100 g Mehl
150 g Zucker
100 g Butter
200 g Zartbitterschokolade
3 Eier
eine Prise Salz
optional: Walnüsse
Zubereitung:
1. Schokolade und Butter schmelzen.
2. Zucker und Eier verquirlen, dann die Schoko-Butter-Mischung unterheben.
3. Mehl und Salz dazugeben, nach Belieben Walnüsse einrühren.
4. In eine gefettete Form füllen und bei 180 Grad (Umluft 160 Grad) ca. 25 Minuten backen.
Sie sind perfekt für stressige Textertage – und schmecken genauso gut, wie dein erster gelungener Text sich anfühlt!
Bitte denk immer dran: So wie jeder Kuchen seine Eigenheiten hat, ist auch jedes Textprojekt anders. Bleib kreativ, hab Spaß. Und wenn der Stress zu groß wird, ist eine Kuchenpause immer eine gute Idee.
Süße Grüße
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Über die Autorin
Becky Parsa
Die SCHREIBSCHNEIDEREI®
Zertifizierte Werbetexterin
Zertifizierte Konzeptions-Texterin
Ausgebildete PR-Texterin
Buch-Autorin
Website: dieschreibschneiderei.de
Instagram: @dieschreibschneiderei
Nachbemerkung
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Blogartikel die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.